Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Sandra Pfannes im Interview

von | Okt 6, 2023 | Freitags-Blog | 0 Kommentare

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. Diese Mal haben wir Sandra Pfannes im Interview.
Das Interview wurde von Markus Klima (Azubi der Online-Abteilung) geführt.

Das ist Sandra Pfannes

Sandra Pfannes ist Sozialpädagogin, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Künstlerin. Sie begann bei Aplawia im Februar 2023 ehrenamtlich für unseren Verein tätig zu sein. Seit Juli 2023 hat Frau Pfannes die Leitung unserer „Onlineabteilung“ übernommen. Ihre Aufgabe bei Aplawia ist es, die Kommunikation unseres sozialen und freien Vereins Aplawia nach außen und innen zu stärken und zu steuern, unseren Ecommerce Bereich zu betreuen und unseren zweiten Geschäftsführer und Sozialpädagogen Herrn Därr in sozialen Angelegenheiten zu unterstützen.


Was Sandra Pfannes mit APLAWIA verbindet

Markus:
Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Sandra:
Der Weg war tatsächlich sehr spannend. Mit Beginn des Ukraine Krieges hatte ich auf ehrenamtlicher Basis mit Freunden die Organisation Simplyhelp LK Kitzingen gegründet und war zusätzlich ehrenamtlich als erste Integrationslotsin für Dettelbach tätig. Neben Hilfsangeboten wie Vermittlung von Wohnmöglichkeiten bei Gastfamilien und Behördenlotsentätigkeiten gründete ich mit Unterstützung der Stadt Dettelbach im Verlauf das Spendenlager und den Tauschmarkt DIKEA in der Mainfrankenhalle. Geschäftsführer Volker Lang von Aplawia e.V. nahm daraufhin irgendwann Kontakt zu mir auf. Motivation war gemeinsam zusammenzuarbeiten und wir teilten Überlegungen, Ressourcen zu bündeln und Doppelstrukturen abzubauen.

Grundsätzlich stellte der Aplawia e.V. zunächst Überlegungen an, mich als Sozialpädagogin für ein neues soziales Projekt zu gewinnen. Gleichzeitig befand ich mich zu dieser Zeit in einer schwierigen gesundheitlichen Situation, welche es mir nicht mehr erlaubte, meinen ursprünglichen Beruf in der Kinder- und Jugendhilfe auszuüben, wie ich es bis dato mit Leidenschaft tat. Unsere Wege kreuzten sich daher zu einem Zeitpunkt, wo ich mich privat und beruflich an einer Weggabelung befand und mich beruflich neu orientieren musste. Im Verlauf meiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich herausgestellt, dass meine Kenntnisse im Bereich Kommunikation, Medien und Werbung Aplawia von Nutzen sein könnten. So wurde zwar aus dem sozialen Projekt erst einmal nichts, ich fand aber persönlich trotzdem meinen Platz bei Aplawia, gefördert durch eine Wiedereingliederungsmaßnahme meines Rentenversicherungsträgers.

Thema Nachhaltigkeit


Markus:
Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für dich persönlich und wie kannst du bei APLAWIA dazu beitragen?

Sandra:
Um die Frage zu beantworten, muss ich die Bedeutung von Nachhaltigkeit zunächst differenzieren. Als Sozialpädagogin habe ich mich fachlich lange Zeit mit sozialer Nachhaltigkeit beschäftigt und wie soziale und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Das heißt, wie sinnig oder manchmal unsinnig oder besser gesagt, wie effektiv und uneffektiv ist soziales Engagement. Nachhaltigkeit im sozialen Bereich beginnt bei mir dort, wo Investitionen im Sinne von sozialem Engagement Veränderungen bewirken, die bei dem einzelnen Menschen aber auch im weiteren Sinne in der Gesellschaft positive und lang wirkende Effekte erzielen. Diese Effekte haben bei mir die Namen: soziale Teilhabe, selbstbestimmtes und bestmöglich, finanziell unabhängiges Leben, soziale Akzeptanz und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Ich bin überzeugt von unserem Konzept des Sozialstaats und wir können uns im Vergleich zu anderen Ländern glücklich über die unterschiedlichen sozialen Sicherungssysteme schätzen. In unserer Region verfügen wir über ein vielfältiges und buntes Angebot an sozialen Hilfs- und
Unterstützungsangeboten und es wird viel Geld dafür ausgegeben. Ich bemängele jedoch persönlich, dass es noch deutlich an Vernetzung und Überleitungssystemen fehlt, die fachlich durchgeführt, bezahlt und damit auch gewertschätzt wird. Jeder hört an der Grenze seiner Zuständigkeiten auf und der Hilfesuchende wird im Büro-, Verwaltungs- und Behördenwahnsinn allein gelassen. Die Zugänge zu Hilfsangeboten sind häufig zu kompliziert, die Bereitschaft zur transdisziplinären Zusammenarbeit fehlt aus Gründen von Macht- und Kompetenzgerangel. Menschen, die sich bereits aus gesundheitlichen, sozialen oder finanziellen Gründen großen psychischen Belastungen ausgesetzt fühlen, können oft diese Kraft nicht zusätzlich aufnehmen oder es fehlt ihnen an Information und Umsetzungswissen.
Die Folge ist
nicht selten Resignation und die „Vogel Strauß Taktik“. Briefe bleiben liegen, Termine werden nicht wahrgenommen – ein Teufelskreislauf, der schnell in Isolation, Armut, Sozialneid und Depression enden kann. Aplawia setzt mit seinen Möglichkeiten genau da an, nämlich Menschen, die in diese Falle geraten sind, sozialpädagogisch zu begleiten und zu unterstützen, einen Weg aus der Isolation durch Beschäftigung und Struktur zurück in die gesellschaftliche Teilhabe zu finden. Wenn durch diesen Anschub Menschen wieder langfristig eine Integration in den Arbeitsmarkt finden, profitiert die Gesellschaft durch Einsparung von Sozialausgaben und der Mensch gewinnt Würde, Akzeptanz, Selbstbestimmung und Freiheit zurück. Ich kann ein Teil dieser Idee sein
und das erfüllt mich mit Sinn.
Gleichzeitig identifiziere ich mich stark mit dem ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken von Aplawia. Ich bin kein Freund von Wegwerfen und Überkonsum. Meines Erachtens mangelt es in unserer Gesellschaft nicht nur an wertschätzender Haltung unserem Nächsten gegenüber sondern auch den Gütern gegenüber, die wir nutzen und konsumieren. Wenn ich durch unser Kaufhaus laufe, denke ich oft darüber nach, wieviel natürliche Ressourcen wir unserer Erde entziehen, um all diese Dinge herzustellen und durch wieviel Hände dieses Produkt geht, bis es seinen Endverbraucher erreicht. Vieles ist noch brauchbar, kann mit ein bisschen Liebe, Investition und Geschick neuen Nutzen erfahren und andere Menschen erfreuen. In unserem Konsum vergessen wir leicht, dass unsere natürlichen Ressourcen endlich sind.
Bei Aplawia zollt man diesem Gedanken Respekt, gebrauchte Gegenstände werden aufbereitet, gereinigt und es wird viel Energie reingesteckt, all diese Produkte so lang wie möglich im Konsumkreislauf zu halten. Das gefällt mir hier.

Wo sieht Sandra Pfannes noch Verbesserungsbedarf?


Markus:

Was wünscht Du dir für Aplawia und wo siehst Du Verbesserungsbeadrf?

Sandra:

Wo Menschen sind menschelt es und wo Menschen mit Einschränkungen aufeinander treffen häufig ein wenig mehr. Hier wünsche ich mir manchmal etwas mehr Gelassenheit – nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft. Jede Aktion bedarf einer Reaktion – aber mit Bedacht. In den vergangenen 40 Jahren ist Aplawia sehr gewachsen, Strukturen haben sich verändert, bürokratische und verwaltungsrelevante Hürden sind die Herausforderungen der neuen Zeit. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass Aplawia und alle, die dort arbeiten an ihren Herausforderungen wachsen werden, wenn jeder das „Wir“ nicht aus den Augen verliert.
Für den Verein Aplawia wünsche ich mir, dass er in der Kitzinger Region noch mehr als wichtiger und bewährter Partner sozialer Integration durch Engagement und Beschäftigung von weiteren wichtigen sozialen politischen Akteuren gesehen wird. Dazu zählt auch, bei Ausschreibungen sozialer Projekte und Fördergelder Aplawia zu berücksichtigen. Ich wünsche mir für Aplawia ein noch mehr an Vernetzung und Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und Verantwortlichen der sozialen Wohlfahrtslandschaft in unserem Landkreis und damit ein starkes „Wir“ für unsere Region.

Mehr von uns

Du möchtest wissen, was wir bei Aplawia e.V. sonst noch alles machen? Dann sieh dich doch auf unserer Website um, dort findest du alle Infos zu uns, was wir tun und wofür wir stehen:

https://aplawia.de/wir-ueber-uns/

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