Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Friedrich Schneeberger im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Friedrich Schneeberger im Interview

Friedrich Schneeberger in der Technik-Abteilung.
In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.
Diese Mal haben wir Friedrich Schneeberger im Interview. Das Gespräch führte Christian Müller.

Das ist Friedrich Schneeberger

Friedrich (64) ist seit 2000 bei APLAWIA. In diesem Interview blickt er zurück auf die Entwicklung unseres Vereins und verrät uns was er zu verschiedenen Themen denkt.

Wie Friedrich Schneeberger zu APLAWIA kam

Christian:
Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen? Und seit wann arbeitest du schon hier?

Friedrich:

Ich habe das erste Mal in den 70ern mitgearbeitet, 2000 bis 2002 war ich bei der Aplawia im Bereich Dienstleistungen und Bau tätig.

Christian:

Was meinst du mit Bau?

Friedrich:
Bis 2002 war die SDA GmbH noch bei APLAWIA eingegliedert. Seitdem hat sich die APLAWIA wesentlich erweitert und verbessert. Das heißt, man kann eine gewisse Professionalität sehen, im Vergleich zu damals, als ich angefangen habe. Man kann fast schon sagen, dass wir uns zu einem, man kann fast schon sagen, größerem Unternehmen entwickelt haben. Im Gegensatz zu früher sind die Mitarbeiter jetzt, was mein Gefühl betrifft, geschulter und wissen eher, was zu tun ist.

Christian:

Darf ich dich nochmal fragen , wann du das erste Mal von APLAWIA gehört hast? Du hast gesagt seit den 1970er Jahren, aber unser Gründungsjahr ist doch 1984.

Friedrich:

Das war noch bevor APLAWIA den heutigen Namen hatte. Damals war APLAWIA nur eine Initiative unseres Gründers, Herrn Roßberg, in der Egerländer Straße (Anm. der Redaktion: Notwohngebiet für Obdachlose in Kitzingen). Er hat Leute, die beschäftigungslos waren, um sich gesammelt, hat einen LKW besorgt und angefangen mit ihnen Entrümpelungen, Entsorgungen und Umzüge zu machen. So hat die APLAWIA angefangen, ursprünglich.
Christian:

Also projektbezogen gearbeitet, ohne feste Zuteilungen und Arbeitszeiten.

Friedrich:

Richtig und später wurden dann Lagerräume angemietet und dann kam das Kaufhaus. Aber es hat sich eben aus der von Herr Roßberg gegründeten Initiative heraus entwickelt.

Was Friedrich Schneeberger bei APLAWIA macht

Christian:
Wie sieht dein Tätigkeitsfeld heute aus?

Friedrich:
Im Moment arbeite ich im Kaufhaus. Dort sortiere ich die Schallplatten und CDs nach kaputt und brauchbar. Was man dazu sagen muss ist, dass solche Sachen normalerweise eher weggeworfen werden. Es ist gut das APLAWIA solche Dinge aufbewahrt, denn momentan gibt es sozusagen eine Renaissance der Vinyl-Ära. Schallplatten werden wieder mehr verlangt und APLAWIA hat ein wunderbares, wie soll ich sagen, „Reservoir“, an Schallplatten angesammelt.

Thema Nachhaltigkeit

Christian:
Dann noch die Frage, wie liegt dir Nachhaltigkeit am Herzen? Wie siehst du den Umweltgedanken?

Friedrich:
​Ganz wichtig. Das Problem ist nur – leider – dass die Leute schneller wegschmeißen als man es verkaufen kann. Das bedeutet, du musst mehr Sachen die in Ordnung sind wegwerfen, als du verkaufen kannst. Und das ist traurig, finde ich. Man sieht es gerade bei Büchern. Der Büchermarkt ist momentan am Absterben. Oder Briefmarken zum Beispiel. Wer sammelt heute noch Briefmarken? Wenige. Prinzipiell ist das mit allem so, auch mit CDs und Schallplatten.
Durch die Digitalisierung werden diese Dinge, die man sich früher in die Wohnung gestellt hat, obsolet. Mir hat mal jemand gesagt, alles was ich heute zum Leben brauche wäre ein Smartphone. Man setzt sich vor den Bildschirm und wenn man etwas lesen will holt man ein E-Book. Wenn man etwas sehen oder hören will, gibt man es ein. Wenn man etwas essen will, bestellt man es.

Verbesserungsvorschläge und Zukunftsideen

Christian:

Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern?

Friedrich:

Was man noch verbessern könnte wäre zum Beispiel die innerbetriebliche Kommunikation. Manchmal sind die Zuständigkeiten der Mitarbeiter nicht klar genug definiert oder man weiß nicht, wer sich um was kümmert. Das war es eigentlich.

Christian:

Letzte Frage: Wie siehst du APLAWIA in Zukunft, welche Potenziale gibt es und wo kann es hingehen?

Friedrich:

APLAWIA ist auf jeden Fall wichtig, allein um einen gewissen – wie soll ich sagen? – sozialen Zusammenhang zu schaffen. Meiner Meinung nach ist APLAWIA nicht nur an Verein, wir könnten auch ein Kommunikationszentrum werden. Es ist durchaus möglich, denn die Versuche gab es ja. Stichwort Altenpflege. Nur das Problem, was ich sehe ist, man muss das aufteilen.
Das heißt, es geht nicht an, dass Leute, die nicht in der Materie sind, bestimmen, wie mit der Materie umgegangen wird. Beispiel derjenige, der sich um die Schallplatten kümmert, kümmert sich um die Schallplatten und nicht irgendjemand, der im Büros sitzt und meint, er muss jetzt 300.000 Platten an zwei Tagen verkaufen.

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Daniel Scharting im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Daniel Scharting im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.
Diese Mal haben wir Daniel Scharting im Interview. Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Andreas Feser.

Das ist Daniel Scharting

Daniel arbeitet in unserer Warenannahme und steht damit in direktem Kontakt mit unseren Kunden. Aber damit ist es nicht getan. Was genau er bei uns macht verrät er in diesem Interview.

Wie Daniel zu APLAWIA kam

Andi:
Wie lange arbeitest du schon bei APLAWIA?

Daniel:
Das sind jetzt in etwa knapp zwei Jahre.

Andi:
Wie bist du zu APLAWIA gekommen?

Daniel:
Ich kam damals über das Jobcenter zu APLAWIA. Leider bin ich erkrankt, was mich so schwer mitgenommen hat, dass ich in meinen alten Beruf als Metallbearbeiter nicht mehr ausführen kann.

 

Was Daniel heute macht und was ihn motiviert

Andi:
Welche Aufgaben übernimmst du in unserer Warenannahme?

Daniel:
Ich nehme die Spenden an, die uns die Kundschaft vorbeibringt und sortiere  dann nach brauchbar und nicht brauchbar. Dabei mache ich auch gleich Preise für Teile wie zum Beispiel Teller, Geschirr, Vasen und Übertöpfe. Kleine Elektrogeräte, wie etwa Küchenmixer oder Kaffeemaschinen bekommt man bei uns schon ab acht Euro und hat dann eben ein Produkt das lange hält und noch gut instand ist.

Andi:
Was motiviert dich besonder bei der Arbeit bei APLAWIA?

Daniel:
Was motiviert mich besonders? Dass ich einen Ort habe an dem ich einen geregelten Tagesrhythmus zustande bringe, auch unter Leute komme und soziale Kontakte pflegen kann. Denn wenn ich krankheitsbedingt ständig nur daheim bleibe fällt mir irgendwann mal die Decke auf dem Kopf.
Hier habe ich einen Ort zu dem ich täglich kommen kann und an dem ich mich auch besser fühle, dadurch dass ich was zu tun habe, eine Verpflichtung quasi der ich nachkommen muss, weil sonst bin ich nur mit meiner Krankheit allein und damit komme ich auf lange Sicht nicht weit.

 

Thema Nachhaltigkeit

Andi:
Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit und wie kannst du mit deiner Tätigkeit bei APLAWIA dazu beitragen?

Daniel:
Das Thema Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig, denn wir haben nur einen Planeten und wenn wir ihn weiter zerstören dann zerstören wir damit auch uns. Das muss nicht unbedingt sein und mit meiner Tätigkeit trage ich dazu bei das zu verhindern. Solange wir Haushaltswaren oder Möbel und sonstige Dinge, die zu gut sind um sie wegzuwerfen, einen neuen und guten Nutzen geben können, dann finde ich ist das insgesamt eine gute Sache.

Verbesserungsvorschläge

Andi:
Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern? Wohin könnte die Entwicklung gehen?

Daniel:
Ich denke wir haben noch Verbesserungsbedarf beim Thema Personaleinteilung. Ein Beispiel wären da die Leute, die bei uns Sozialstunden leisten. Manchmal überschneiden sich die Zeiträume stark, sodass man den Überblick verliert, wem welche Aufgabe zugeteilt wurde. Das macht es außerdem schwer, alle im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass die Arbeit auch wirklich erledigt wird, denn sie sollen ja auch lernen, Verantwortung zu übernehmen. Und das beginnt nunmal damit, dass unsere „Sozialstündler“ ihre Arbeit auch gewissenhaft erledigen.

 

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Frank Stenger im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Frank Stenger im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.
Diese Mal haben wir Frank Stenger im Interview. Das Gespräch führte unser Mitarbeiter Andreas Feser.

Das ist Frank Stenger

Frank Stenger ist 53 Jahre alt und Dipl. Sozialpädagoge. Im Jobcenter Kitzingen arbeitet er seit 2009, von 2009 bis 2019 als Arbeitsvermittler und seit 2019 als Fallmanager.

Was Frank Stenger mit APLAWIA verbindet


Andi:
Was verbindet Sie mit Aplawia e.V. ?

Frank Stenger:

Ich vermittle Kunden und Kundinnen von mir in Arbeitsgelegenheiten oder in Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt bei Aplawia. Das sind die hauptsächliche Berührungspunkte, die ich mit dem Verein habe.

Andi:
Wie lange arbeiten Sie schon mit Aplawia zusammen?

Frank Stenger:
Im Endeffekt seit Beginn meiner Arbeit beim Jobcenter 2009, wobei sich seit Übernahme des Fallmanagements vor vier Jahren die Zusammenarbeit noch wesentlich intensiviert hat. 

Andi:

Wer ist ihr Ansprechpartner in Bezug auf Eingliederungsmaßnahmen bei Aplawia?


Frank Stenger:

Mein erster Ansprechpartner ist Herr Därr (Link zum Interview mit Sebastian Därr HIER), mit dem ich auch in regelmäßigem telefonischem und persönlichem Kontakt stehe.

   Wiedereingliederungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose 


Andi:

Können sie für den Außenstehenden denn einmal kurz erklären, wie so eine Wiedereingliederungsmaßnahme aussehen kann und wie der Zugang zu solch einer Hilfe ist?

Frank Stenger:
Also für mich wäre so eine Wiedereingliederungsmaßnahme ganz klassisch zum Beispiel eine sogenannte Arbeitsgelegenheit (im Volksmund 1-Euro-Job genannt). Ich benutze solche Maßnahmen, um Kundinnen und Kunden von mir in einem geschützten Rahmen wieder an eine Arbeit heranzuführen.
Viele meiner Kundinnen und Kunden sind bereits sehr lange arbeitslos und haben häufig eine Vielzahl von Problemen und Vermittlungshemmnissen.
Eine unmittelbare Integration in den ersten Arbeitsmarkt wäre für viele von ihnen eine Überforderung und nicht leistbar. Im Rahmen einer Arbeitsgelegenheit bei Aplawia können sie sich langsam wieder an ein geregeltes Arbeitsleben gewöhnen und werden hierbei sozialpädagogisch begleitet.

Was mir an Aplawia sehr gefällt ist, dass dort Menschen, die kaum noch eine Chance haben auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzukommen und ein eigenständiges Leben zu führen eine Chance erhalten, wieder eigenständig einer Arbeit nachzugehen, um somit wieder in die Gesellschaft über einen sozialen Arbeitgeber integriert zu werden.

 

Wo sieht Frank Stenger noch Verbesserungsbedarf?


Andi:
Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Aplawia? Gibt es etwas, was sie in der Zeit ihrer Zusammenarbeit mit Aplawia überrascht, gewundert, erstaunt aber auch irritiert hat?

Frank Stenger:

Also erst einmal mal muss ich sagen, dass die Zusammenarbeit mit APLAWIA gut bis sehr gut funktioniert. Mir fällt spontan nichts ein, was ich in der Zusammenarbeit verbessern würde. Manchmal gibt es sicherlich auch die eine oder andere lustige Begebenheit, aber nichts wirklich gravierend und nichts, was ich ändern würde.
Ich bin alles in allem sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Die Zusammenarbeit macht mir wirklich Spaß. Ich bin ja dank meiner Aufgabe als Fallmanager im Schnitt alle zwei Monate auch persönlich bei Aplawia und fühle mich da immer gut begrüßt und man freut sich offensichtlich über meine Anwesenheit. Was ich persönlich einfach für ein sehr angenehmes Zusammenarbeiten halte.

Andi:
Was würden Sie sich für APLAWIA und für die Zusammenarbeit zwischen ihnen vom Jobcenter und uns wünschen?

Frank Stenger:

Ich kann nur wiederholen: So wie es läuft,  ist es eigentlich für mich sehr gut passt. Ich habe keinen großen Änderungsbedarf.

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Sandra Pfannes im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Sandra Pfannes im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. Diese Mal haben wir Sandra Pfannes im Interview.
Das Interview wurde von Markus Klima (Azubi der Online-Abteilung) geführt.

Das ist Sandra Pfannes

Sandra Pfannes ist Sozialpädagogin, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Künstlerin. Sie begann bei Aplawia im Februar 2023 ehrenamtlich für unseren Verein tätig zu sein. Seit Juli 2023 hat Frau Pfannes die Leitung unserer „Onlineabteilung“ übernommen. Ihre Aufgabe bei Aplawia ist es, die Kommunikation unseres sozialen und freien Vereins Aplawia nach außen und innen zu stärken und zu steuern, unseren Ecommerce Bereich zu betreuen und unseren zweiten Geschäftsführer und Sozialpädagogen Herrn Därr in sozialen Angelegenheiten zu unterstützen.


Was Sandra Pfannes mit APLAWIA verbindet

Markus:
Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Sandra:
Der Weg war tatsächlich sehr spannend. Mit Beginn des Ukraine Krieges hatte ich auf ehrenamtlicher Basis mit Freunden die Organisation Simplyhelp LK Kitzingen gegründet und war zusätzlich ehrenamtlich als erste Integrationslotsin für Dettelbach tätig. Neben Hilfsangeboten wie Vermittlung von Wohnmöglichkeiten bei Gastfamilien und Behördenlotsentätigkeiten gründete ich mit Unterstützung der Stadt Dettelbach im Verlauf das Spendenlager und den Tauschmarkt DIKEA in der Mainfrankenhalle. Geschäftsführer Volker Lang von Aplawia e.V. nahm daraufhin irgendwann Kontakt zu mir auf. Motivation war gemeinsam zusammenzuarbeiten und wir teilten Überlegungen, Ressourcen zu bündeln und Doppelstrukturen abzubauen.

Grundsätzlich stellte der Aplawia e.V. zunächst Überlegungen an, mich als Sozialpädagogin für ein neues soziales Projekt zu gewinnen. Gleichzeitig befand ich mich zu dieser Zeit in einer schwierigen gesundheitlichen Situation, welche es mir nicht mehr erlaubte, meinen ursprünglichen Beruf in der Kinder- und Jugendhilfe auszuüben, wie ich es bis dato mit Leidenschaft tat. Unsere Wege kreuzten sich daher zu einem Zeitpunkt, wo ich mich privat und beruflich an einer Weggabelung befand und mich beruflich neu orientieren musste. Im Verlauf meiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich herausgestellt, dass meine Kenntnisse im Bereich Kommunikation, Medien und Werbung Aplawia von Nutzen sein könnten. So wurde zwar aus dem sozialen Projekt erst einmal nichts, ich fand aber persönlich trotzdem meinen Platz bei Aplawia, gefördert durch eine Wiedereingliederungsmaßnahme meines Rentenversicherungsträgers.

Thema Nachhaltigkeit


Markus:
Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für dich persönlich und wie kannst du bei APLAWIA dazu beitragen?

Sandra:
Um die Frage zu beantworten, muss ich die Bedeutung von Nachhaltigkeit zunächst differenzieren. Als Sozialpädagogin habe ich mich fachlich lange Zeit mit sozialer Nachhaltigkeit beschäftigt und wie soziale und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Das heißt, wie sinnig oder manchmal unsinnig oder besser gesagt, wie effektiv und uneffektiv ist soziales Engagement. Nachhaltigkeit im sozialen Bereich beginnt bei mir dort, wo Investitionen im Sinne von sozialem Engagement Veränderungen bewirken, die bei dem einzelnen Menschen aber auch im weiteren Sinne in der Gesellschaft positive und lang wirkende Effekte erzielen. Diese Effekte haben bei mir die Namen: soziale Teilhabe, selbstbestimmtes und bestmöglich, finanziell unabhängiges Leben, soziale Akzeptanz und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Ich bin überzeugt von unserem Konzept des Sozialstaats und wir können uns im Vergleich zu anderen Ländern glücklich über die unterschiedlichen sozialen Sicherungssysteme schätzen. In unserer Region verfügen wir über ein vielfältiges und buntes Angebot an sozialen Hilfs- und
Unterstützungsangeboten und es wird viel Geld dafür ausgegeben. Ich bemängele jedoch persönlich, dass es noch deutlich an Vernetzung und Überleitungssystemen fehlt, die fachlich durchgeführt, bezahlt und damit auch gewertschätzt wird. Jeder hört an der Grenze seiner Zuständigkeiten auf und der Hilfesuchende wird im Büro-, Verwaltungs- und Behördenwahnsinn allein gelassen. Die Zugänge zu Hilfsangeboten sind häufig zu kompliziert, die Bereitschaft zur transdisziplinären Zusammenarbeit fehlt aus Gründen von Macht- und Kompetenzgerangel. Menschen, die sich bereits aus gesundheitlichen, sozialen oder finanziellen Gründen großen psychischen Belastungen ausgesetzt fühlen, können oft diese Kraft nicht zusätzlich aufnehmen oder es fehlt ihnen an Information und Umsetzungswissen.
Die Folge ist
nicht selten Resignation und die „Vogel Strauß Taktik“. Briefe bleiben liegen, Termine werden nicht wahrgenommen – ein Teufelskreislauf, der schnell in Isolation, Armut, Sozialneid und Depression enden kann. Aplawia setzt mit seinen Möglichkeiten genau da an, nämlich Menschen, die in diese Falle geraten sind, sozialpädagogisch zu begleiten und zu unterstützen, einen Weg aus der Isolation durch Beschäftigung und Struktur zurück in die gesellschaftliche Teilhabe zu finden. Wenn durch diesen Anschub Menschen wieder langfristig eine Integration in den Arbeitsmarkt finden, profitiert die Gesellschaft durch Einsparung von Sozialausgaben und der Mensch gewinnt Würde, Akzeptanz, Selbstbestimmung und Freiheit zurück. Ich kann ein Teil dieser Idee sein
und das erfüllt mich mit Sinn.
Gleichzeitig identifiziere ich mich stark mit dem ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken von Aplawia. Ich bin kein Freund von Wegwerfen und Überkonsum. Meines Erachtens mangelt es in unserer Gesellschaft nicht nur an wertschätzender Haltung unserem Nächsten gegenüber sondern auch den Gütern gegenüber, die wir nutzen und konsumieren. Wenn ich durch unser Kaufhaus laufe, denke ich oft darüber nach, wieviel natürliche Ressourcen wir unserer Erde entziehen, um all diese Dinge herzustellen und durch wieviel Hände dieses Produkt geht, bis es seinen Endverbraucher erreicht. Vieles ist noch brauchbar, kann mit ein bisschen Liebe, Investition und Geschick neuen Nutzen erfahren und andere Menschen erfreuen. In unserem Konsum vergessen wir leicht, dass unsere natürlichen Ressourcen endlich sind.
Bei Aplawia zollt man diesem Gedanken Respekt, gebrauchte Gegenstände werden aufbereitet, gereinigt und es wird viel Energie reingesteckt, all diese Produkte so lang wie möglich im Konsumkreislauf zu halten. Das gefällt mir hier.

Wo sieht Sandra Pfannes noch Verbesserungsbedarf?


Markus:

Was wünscht Du dir für Aplawia und wo siehst Du Verbesserungsbeadrf?

Sandra:

Wo Menschen sind menschelt es und wo Menschen mit Einschränkungen aufeinander treffen häufig ein wenig mehr. Hier wünsche ich mir manchmal etwas mehr Gelassenheit – nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft. Jede Aktion bedarf einer Reaktion – aber mit Bedacht. In den vergangenen 40 Jahren ist Aplawia sehr gewachsen, Strukturen haben sich verändert, bürokratische und verwaltungsrelevante Hürden sind die Herausforderungen der neuen Zeit. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass Aplawia und alle, die dort arbeiten an ihren Herausforderungen wachsen werden, wenn jeder das „Wir“ nicht aus den Augen verliert.
Für den Verein Aplawia wünsche ich mir, dass er in der Kitzinger Region noch mehr als wichtiger und bewährter Partner sozialer Integration durch Engagement und Beschäftigung von weiteren wichtigen sozialen politischen Akteuren gesehen wird. Dazu zählt auch, bei Ausschreibungen sozialer Projekte und Fördergelder Aplawia zu berücksichtigen. Ich wünsche mir für Aplawia ein noch mehr an Vernetzung und Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und Verantwortlichen der sozialen Wohlfahrtslandschaft in unserem Landkreis und damit ein starkes „Wir“ für unsere Region.

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Ronny Wasserberg im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Ronny Wasserberg im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.
Heute haben wir Ronny Wasserberg im Interview, der bereits das zweite Mal bei uns im Rahmen einer Maßnahme des Jobcenters aktiv unterstützt.

 

Wie kam Ronny Wasserberg zu APLAWIA?

Seit wann arbeitest du mit und für APLAWIA?

Ronny:
Innerhalb von zwei Jahren mache ich gerade die zweite Maßnahme, umgangssprachlich 1-Euro-Job. Diese Maßnahmen dauern immer ein halbes Jahr, die Arbeitszeit richtet sich dann aber individuell danach, wie belastbar die Mitarbeiter sind.

Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Ronny:
Ich bin durch das Jobcenter zu APLAWIA gekommen und ich bin sehr gerne hier.

 

Was macht Ronny bei APLAWIA?

 

Wie sieht dein Tätigkeitsfeld heute aus?

Ronny:
Ich arbeite in allen Bereichen, wo halt jemand gebraucht wird, da springe ich ein und helfe meinen Kollegen. Durch meine vielfältigen Aufgaben wird es nie langweilig, ob es nun um Spenden annehmen geht oder Möbel auf- und abzubauen.

Was motiviert dich bei deiner Arbeit bei APLAWIA besonders?

Ronny:
Dass ich wieder einen geregelten Arbeitstag habe, unter Menschen komme und auch neue Menschen kennenlerne.

Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit und wie kannst du mit deiner Tätigkeit bei APLAWIA dazu beitragen?

Ronny:
Nachhaltigkeit ist sehr wichtig, weil viele Leute spenden etwas, was andere auch brauchen könnten und das verkaufen wir sehr preiswert und wir möbeln das auch schön wieder auf.

 

Verbesserungsvorschläge

 

Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern? Wohin könnte die Entwicklung gehen?

Ronny:
Verbessert werden könnte noch die interne Abstimmung. Es wäre auch schön, wenn wir durch Werbung ein noch breiteres Publikum erreichen würden. Besonders gut finde ich, dass Aplawia e. V. Beratung und Betreuung durch einen Sozialpädagogen anbietet. Die Unterstützung gerade beim Anträge ausfüllen und bei bürokratischen Vorgängen ist unheimlich wertvoll. Auch, dass einfach mal jemand zuhört, bei allen Belangen ansprechbar ist und sich auch aktiv darum gekümmert wird.

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APLAWIA e.V.
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