Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Sandra Pfannes im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Sandra Pfannes im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. Diese Mal haben wir Sandra Pfannes im Interview.
Das Interview wurde von Markus Klima (Azubi der Online-Abteilung) geführt.

Das ist Sandra Pfannes

Sandra Pfannes ist Sozialpädagogin, Gesundheits- und Krankenpflegerin und Künstlerin. Sie begann bei Aplawia im Februar 2023 ehrenamtlich für unseren Verein tätig zu sein. Seit Juli 2023 hat Frau Pfannes die Leitung unserer „Onlineabteilung“ übernommen. Ihre Aufgabe bei Aplawia ist es, die Kommunikation unseres sozialen und freien Vereins Aplawia nach außen und innen zu stärken und zu steuern, unseren Ecommerce Bereich zu betreuen und unseren zweiten Geschäftsführer und Sozialpädagogen Herrn Därr in sozialen Angelegenheiten zu unterstützen.


Was Sandra Pfannes mit APLAWIA verbindet

Markus:
Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Sandra:
Der Weg war tatsächlich sehr spannend. Mit Beginn des Ukraine Krieges hatte ich auf ehrenamtlicher Basis mit Freunden die Organisation Simplyhelp LK Kitzingen gegründet und war zusätzlich ehrenamtlich als erste Integrationslotsin für Dettelbach tätig. Neben Hilfsangeboten wie Vermittlung von Wohnmöglichkeiten bei Gastfamilien und Behördenlotsentätigkeiten gründete ich mit Unterstützung der Stadt Dettelbach im Verlauf das Spendenlager und den Tauschmarkt DIKEA in der Mainfrankenhalle. Geschäftsführer Volker Lang von Aplawia e.V. nahm daraufhin irgendwann Kontakt zu mir auf. Motivation war gemeinsam zusammenzuarbeiten und wir teilten Überlegungen, Ressourcen zu bündeln und Doppelstrukturen abzubauen.

Grundsätzlich stellte der Aplawia e.V. zunächst Überlegungen an, mich als Sozialpädagogin für ein neues soziales Projekt zu gewinnen. Gleichzeitig befand ich mich zu dieser Zeit in einer schwierigen gesundheitlichen Situation, welche es mir nicht mehr erlaubte, meinen ursprünglichen Beruf in der Kinder- und Jugendhilfe auszuüben, wie ich es bis dato mit Leidenschaft tat. Unsere Wege kreuzten sich daher zu einem Zeitpunkt, wo ich mich privat und beruflich an einer Weggabelung befand und mich beruflich neu orientieren musste. Im Verlauf meiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat sich herausgestellt, dass meine Kenntnisse im Bereich Kommunikation, Medien und Werbung Aplawia von Nutzen sein könnten. So wurde zwar aus dem sozialen Projekt erst einmal nichts, ich fand aber persönlich trotzdem meinen Platz bei Aplawia, gefördert durch eine Wiedereingliederungsmaßnahme meines Rentenversicherungsträgers.

Thema Nachhaltigkeit


Markus:
Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für dich persönlich und wie kannst du bei APLAWIA dazu beitragen?

Sandra:
Um die Frage zu beantworten, muss ich die Bedeutung von Nachhaltigkeit zunächst differenzieren. Als Sozialpädagogin habe ich mich fachlich lange Zeit mit sozialer Nachhaltigkeit beschäftigt und wie soziale und ökonomische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Das heißt, wie sinnig oder manchmal unsinnig oder besser gesagt, wie effektiv und uneffektiv ist soziales Engagement. Nachhaltigkeit im sozialen Bereich beginnt bei mir dort, wo Investitionen im Sinne von sozialem Engagement Veränderungen bewirken, die bei dem einzelnen Menschen aber auch im weiteren Sinne in der Gesellschaft positive und lang wirkende Effekte erzielen. Diese Effekte haben bei mir die Namen: soziale Teilhabe, selbstbestimmtes und bestmöglich, finanziell unabhängiges Leben, soziale Akzeptanz und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Ich bin überzeugt von unserem Konzept des Sozialstaats und wir können uns im Vergleich zu anderen Ländern glücklich über die unterschiedlichen sozialen Sicherungssysteme schätzen. In unserer Region verfügen wir über ein vielfältiges und buntes Angebot an sozialen Hilfs- und
Unterstützungsangeboten und es wird viel Geld dafür ausgegeben. Ich bemängele jedoch persönlich, dass es noch deutlich an Vernetzung und Überleitungssystemen fehlt, die fachlich durchgeführt, bezahlt und damit auch gewertschätzt wird. Jeder hört an der Grenze seiner Zuständigkeiten auf und der Hilfesuchende wird im Büro-, Verwaltungs- und Behördenwahnsinn allein gelassen. Die Zugänge zu Hilfsangeboten sind häufig zu kompliziert, die Bereitschaft zur transdisziplinären Zusammenarbeit fehlt aus Gründen von Macht- und Kompetenzgerangel. Menschen, die sich bereits aus gesundheitlichen, sozialen oder finanziellen Gründen großen psychischen Belastungen ausgesetzt fühlen, können oft diese Kraft nicht zusätzlich aufnehmen oder es fehlt ihnen an Information und Umsetzungswissen.
Die Folge ist
nicht selten Resignation und die „Vogel Strauß Taktik“. Briefe bleiben liegen, Termine werden nicht wahrgenommen – ein Teufelskreislauf, der schnell in Isolation, Armut, Sozialneid und Depression enden kann. Aplawia setzt mit seinen Möglichkeiten genau da an, nämlich Menschen, die in diese Falle geraten sind, sozialpädagogisch zu begleiten und zu unterstützen, einen Weg aus der Isolation durch Beschäftigung und Struktur zurück in die gesellschaftliche Teilhabe zu finden. Wenn durch diesen Anschub Menschen wieder langfristig eine Integration in den Arbeitsmarkt finden, profitiert die Gesellschaft durch Einsparung von Sozialausgaben und der Mensch gewinnt Würde, Akzeptanz, Selbstbestimmung und Freiheit zurück. Ich kann ein Teil dieser Idee sein
und das erfüllt mich mit Sinn.
Gleichzeitig identifiziere ich mich stark mit dem ökologischen Nachhaltigkeitsgedanken von Aplawia. Ich bin kein Freund von Wegwerfen und Überkonsum. Meines Erachtens mangelt es in unserer Gesellschaft nicht nur an wertschätzender Haltung unserem Nächsten gegenüber sondern auch den Gütern gegenüber, die wir nutzen und konsumieren. Wenn ich durch unser Kaufhaus laufe, denke ich oft darüber nach, wieviel natürliche Ressourcen wir unserer Erde entziehen, um all diese Dinge herzustellen und durch wieviel Hände dieses Produkt geht, bis es seinen Endverbraucher erreicht. Vieles ist noch brauchbar, kann mit ein bisschen Liebe, Investition und Geschick neuen Nutzen erfahren und andere Menschen erfreuen. In unserem Konsum vergessen wir leicht, dass unsere natürlichen Ressourcen endlich sind.
Bei Aplawia zollt man diesem Gedanken Respekt, gebrauchte Gegenstände werden aufbereitet, gereinigt und es wird viel Energie reingesteckt, all diese Produkte so lang wie möglich im Konsumkreislauf zu halten. Das gefällt mir hier.

Wo sieht Sandra Pfannes noch Verbesserungsbedarf?


Markus:

Was wünscht Du dir für Aplawia und wo siehst Du Verbesserungsbeadrf?

Sandra:

Wo Menschen sind menschelt es und wo Menschen mit Einschränkungen aufeinander treffen häufig ein wenig mehr. Hier wünsche ich mir manchmal etwas mehr Gelassenheit – nach dem Motto: In der Ruhe liegt die Kraft. Jede Aktion bedarf einer Reaktion – aber mit Bedacht. In den vergangenen 40 Jahren ist Aplawia sehr gewachsen, Strukturen haben sich verändert, bürokratische und verwaltungsrelevante Hürden sind die Herausforderungen der neuen Zeit. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass Aplawia und alle, die dort arbeiten an ihren Herausforderungen wachsen werden, wenn jeder das „Wir“ nicht aus den Augen verliert.
Für den Verein Aplawia wünsche ich mir, dass er in der Kitzinger Region noch mehr als wichtiger und bewährter Partner sozialer Integration durch Engagement und Beschäftigung von weiteren wichtigen sozialen politischen Akteuren gesehen wird. Dazu zählt auch, bei Ausschreibungen sozialer Projekte und Fördergelder Aplawia zu berücksichtigen. Ich wünsche mir für Aplawia ein noch mehr an Vernetzung und Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen und Verantwortlichen der sozialen Wohlfahrtslandschaft in unserem Landkreis und damit ein starkes „Wir“ für unsere Region.

Mehr von uns

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Ronny Wasserberg im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Ronny Wasserberg im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.
Heute haben wir Ronny Wasserberg im Interview, der bereits das zweite Mal bei uns im Rahmen einer Maßnahme des Jobcenters aktiv unterstützt.

 

Wie kam Ronny Wasserberg zu APLAWIA?

Seit wann arbeitest du mit und für APLAWIA?

Ronny:
Innerhalb von zwei Jahren mache ich gerade die zweite Maßnahme, umgangssprachlich 1-Euro-Job. Diese Maßnahmen dauern immer ein halbes Jahr, die Arbeitszeit richtet sich dann aber individuell danach, wie belastbar die Mitarbeiter sind.

Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Ronny:
Ich bin durch das Jobcenter zu APLAWIA gekommen und ich bin sehr gerne hier.

 

Was macht Ronny bei APLAWIA?

 

Wie sieht dein Tätigkeitsfeld heute aus?

Ronny:
Ich arbeite in allen Bereichen, wo halt jemand gebraucht wird, da springe ich ein und helfe meinen Kollegen. Durch meine vielfältigen Aufgaben wird es nie langweilig, ob es nun um Spenden annehmen geht oder Möbel auf- und abzubauen.

Was motiviert dich bei deiner Arbeit bei APLAWIA besonders?

Ronny:
Dass ich wieder einen geregelten Arbeitstag habe, unter Menschen komme und auch neue Menschen kennenlerne.

Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit und wie kannst du mit deiner Tätigkeit bei APLAWIA dazu beitragen?

Ronny:
Nachhaltigkeit ist sehr wichtig, weil viele Leute spenden etwas, was andere auch brauchen könnten und das verkaufen wir sehr preiswert und wir möbeln das auch schön wieder auf.

 

Verbesserungsvorschläge

 

Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern? Wohin könnte die Entwicklung gehen?

Ronny:
Verbessert werden könnte noch die interne Abstimmung. Es wäre auch schön, wenn wir durch Werbung ein noch breiteres Publikum erreichen würden. Besonders gut finde ich, dass Aplawia e. V. Beratung und Betreuung durch einen Sozialpädagogen anbietet. Die Unterstützung gerade beim Anträge ausfüllen und bei bürokratischen Vorgängen ist unheimlich wertvoll. Auch, dass einfach mal jemand zuhört, bei allen Belangen ansprechbar ist und sich auch aktiv darum gekümmert wird.

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Volker Lang im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Volker Lang im Interview

Arbeitslose ohne Lobby und Bürokratiewahnsinn

APLAWIA e.V. ist mehr als das “Möbel & mehr” Gebrauchtwaren Kaufhaus

 

Volker Lang auf einer Bank vor einer Blühwiese auf dem Betriebsgeländes des APLAWIA e.V.

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region.

Diese Mal haben wir Volker Lang im Interview.

 

Das ist Volker Lang

Volker Lang ist nun seit fast 28 Jahren Geschäftsführer des APLAWIA e.V. Seit Kurzem wird er bei seiner Arbeit von unserem zweiten Geschäftsführer Sebastian Därr unterstützt. In unserem Interview steht er den Fragen unserer Kollegin Sandra Pfannes (Abteilungsleiterin des Online-Teams) Rede und Antwort.

 

Wie kam Volker Lang zu APLAWIA?


Sandra Pfannes:

Wie war das mit dir und Aplawia e.V. ? Kannst du dich noch an die Anfänge erinnern und diese kurzbeschreiben? Wie seid ihr beide zusammen gekommen?

Volker Lang:
Ich habe 1994 einen Techno- und Clubwearladen in Würzburg eröffnet. Im April / Mai hatte ich dann einen schweren Unfall mit Wirbelbrüchen und weiteren Frakturen. Nach einem Jahr kam ich zurück in den Laden und musste feststellen, dass er finanziell nicht mehr so gut aufgestellt war und musste mich daher arbeitssuchend melden. Ich entdeckte eine ausgeschriebene Stelle von Aplawia e.V. beim Arbeitsamt und habe mich dann seinerzeit vorgestellt. Ich war der erste Angestellte bei Aplawia e.V.
Der Verein war damals noch ein Teil der Arbeiterwohlfahrt und die Anforderung an meine Tätigkeit war, den Verein auf wirtschaftliche Füße zu stellen. In diesem Zuge nahm ich im schönen Monat Mai 1996, meine Tätigkeit bei Aplawia e.V. auf.

 

Wie viele Mitarbeiter beschäftigt APLAWIA?

 

Sandra Pfannes:
Inzwischen sind 40 Jahre vergangen. Aplawia ist inzwischen fester Bestandteil der Kitzinger sozialen Vereinslandschaft geworden und zudem stark gewachsen. Kannst du aus dem Kopf sagen, wie viele feste Mitarbeiter im Gegensatz zum Beginn des Vereins inzwischen bei Aplawia beschäftigt sind?

Volker Lang:
Also was man sagen muss ist, dass auch zu Beginn des Vereins schon festangestellte Mitarbeiter beschäftigt waren. Ich kann die Anzahl nicht mehr genau sagen. Knut Roßberg war bei Aplawia e. V. und als ich kam, fanden bereits erste Eingliederungs- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen statt. Zu Beginn war ich schon sehr überrascht, auf welche Menschen ich da stieß. Also das Klientel war mir bis dato eigentlich fremd und es bedurfte einer gewissen Eingewöhnung, bei Aplawia e.V. anzukommen.
Heute beschäftigen wir im Schnitt 35 festangestellte Mitarbeiter, die umfänglich als Arbeitnehmer bei uns arbeiten. Wir haben circa zehn Maßnahmen-Teilnehmer im Bereich AGH, umgangssprachlich 1-Euro-Jobs. Wir beschäftigen circa zehn Teilnehmer aus dem § 16i SGB II., was einer Festanstellung gleichzusetzen ist, jedoch von der Agentur für Arbeit gefördert wird. Ebenso sind wir Einsatzstelle des Bundesfreiwilligendienstes und ebenso dürfen Menschen bei uns ihre Sozialstunden ableisten. Müsste ich die Personen, die für den Verein tätig sind schätzen, käme ich auf ca. 55 bis 60 Menschen.

 

Wie finanziert sich APLAWIA?

 

Sandra Pfannes:
Aplawia ist ein freier Träger und finanziert sich komplett selbst als Verein, richtig?

Volker Lang:
In der Tat. Wir waren seinerzeit unter der Führung von Herrn Roßberg schon ein eigenständiger Verein, aber angebunden waren wir an die AWO. In Folge verschiedener Diskrepanzen trennten wir uns schließlich vom Wohlfahrtsträger und machten uns mit all den Risiken selbstständig. Das war eine recht spannende Angelegenheit. Wir bewegten uns über verschiedene Standorte innerhalb Kitzingens und sind letzten Endes hier im Lochweg gelandet. Wir sind ein freier Träger und arbeiten zuschussfrei. Wobei man bei aller Fairness sagen muss, dass wir auch Maßnahmenpauschalen bekommen, ebenso wie Lohnkostenzuschüsse. Aber diese Eingliederungszuschüsse würden auch jedem anderen Betrieb zustehen. Gleichwohl finanzieren wir selbstständig die Sozialarbeit, wofür wir eigens Herrn Därr als Sozialpädagogen und seit kurzem zweiten Geschäftsführer angestellt haben. Auf dieses zusätzliche Leistungsangebot für unsere Arbeitnehmer sind wir sehr stolz!

 

Wie Volker Lang die Situation des Ehrenamtes einschätzt

 

Sandra Pfannes:
Als sozialer Verein beschäftigt Aplawia e.V. auch sehr gerne Ehrenamtliche im Rahmen einer Ehrenamtspauschale. Gleichzeitig ist der Verein immer wieder auf der Suche nach Menschen, die sich in ihrer Freizeit sozial engagieren wollen. Wie ist da die Lage aktuell?

Volker Lang:
Ja, es gibt auch engagierte Menschen, die bei uns ehrenamtlich arbeiten. Dafür sind wir als Verein sehr dankbar. Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei uns hat, wird bei uns immer mit offenen Armen empfangen. Darüber freuen wir uns sehr. Vielleicht gibt es ja Menschen, die sich bereits in Rente oder Pension befinden und noch eine sinnvolle Beschäftigung suchen? Wir bedienen ein sehr spannendes Betätigungsfeld mit unterschiedlichsten Menschen und Charakteren.

 

Bürokratie – Ein Problem oder im Abbau?

 

Sandra Pfannes:
Wie man an der Anzahl der Mitarbeiter im Bereich der arbeitsbezogenen Sozialarbeit hört, scheint der Verwaltungsaufwand in der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Trägern wie der Agentur für Arbeit, der Rentenversicherung und oder Krankenversicherung sehr hoch zu sein. Das sieht nach ziemlich viel Bürokratie aus. Unsere Politik verspricht ja immer den Bürokratieabbau. Wie sind denn da deine Erfahrungen auch im Vergleich zu früher?

Volker Lang:

Nun, die bürokratischen Hürden treffen uns sehr stark und kosten uns eine Menge Ressourcen. Ich bin jetzt im 28. Berufsjahr bei Aplawia e.V. und in den Jahren meiner Tätigkeit verspüre ich keinen Bürokratieabbau, sondern eher eine Zunahme in allen Bereichen. Einen Bürokratieabbau würde ich mir natürlich wünschen. Immer neue bürokratische Anforderungen kamen hinzu. Zum Beispiel die Fachkraft für Arbeitssicherheit, der Betriebsarzt, die Berufskraftfahrerregelung und, und, und… Wir werden auch regelmäßig von unterschiedlichsten Behörden wie Arbeitsamt, Krankenkassen, Sozialversicherung, Gewerbeaufsicht, Berufsgenossenschaft und natürlich auch vom Finanzamt geprüft. Für alles brauchen wir letzten Endes immer wieder eine juristische oder auch steuerliche Beratung, was es nicht unbedingt günstiger sondern teurer macht. Die Nebenaufgaben in unserem Bereich sind erheblich und manchmal stellt man sich die Frage, wie man denn überhaupt zu den regulären Aufgaben noch kommen soll, weil eben Bürokratieabbau aus meiner Sicht nicht im Fokus unserer Bundesregierung steht.

 

Kann die Politik uns entlasten?

 

Sandra Pfannes:
Gibt es einen konkreten Verbesserungsvorschlag, den du an die politischen Träger hättest?

Volker Lang:
Wir hatten heute ein Gespräch mit der Landtagsabgeordneten Barbara Becker mit dem Tenor darauf, dass wir es sehr begrüßen würden, wenn soziale Einrichtungen wie die unsere stärker in den Fokus rücken, aktiv entlastet und unterstützt werden. Was die Integration von Menschen angeht und damit blicke ich in alle Richtungen, egal ob Langzeitarbeitslose, Menschen mit Migrationshintergrund oder gesundheitlichen Einschränkungen können wir viel leisten. Wir stehen häufiger noch auf verlorenem Posten, arbeiten aber beständig an der Akzeptanz und Wertschätzung unserer geleisteten Arbeit bei Politikern. Gleichzeitig gibt es da diesen Spruch, den verwende ich seit vielen Jahren regelmäßig: „Arbeitslose haben keine Lobby“. Wir sind sozusagen im kleinen Stil für unsere Stadt und im Landkreis Lobbyisten für die Zielgruppe benachteiligter und langzeitarbeitslosen Menschen und wir wünschen uns, dass dies auch auf politischer Ebene mehr Beachtung und Anerkennung erfährt. Ein Bürokratieabbau erleichtert direkt soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, welches zwei Säulen unserer Vereinsphilosophie beschreibt.

 

Thema Nachhaltigkeit

 

Sandra Pfannes:
Damit bildest Du die perfekte Überleitung zur nächsten Frage. Die dritte Säule nennt sich ökologische Nachhaltigkeit. Was tut Aplawia konkret im Bereich ökologische Nachhaltigkeit?

Volker Lang:
Hier sind wir nicht nur mit unserem Sozialkaufhaus am Start, indem wir vom Atlas bis zum Zwirn Artikel anbieten, die womöglich sonst im Müll gelandet wären. Elektrogeräte, werden beispielsweise aufbereitet, gereinigt und auf ihre Funktion überprüft, erhalten Gewährleistung, hochwertige Elektrogeräte, erhalten Prüfsiegel und werden somit dem Konsumkreislauf wieder hinzugefügt.
Neben dem Gebrauchtwarenhandel ist unser Verein aber auch auf anderen Gebieten umweltbewusst aufgestellt. Vor vielen Jahren schon haben wir die erste Photovoltaikanlage mit 30 Kilowattstunden bei uns aufs Dach montiert und einige Jahre später die Zweite zur Stromeigennutzung installiert. Was einen weiteren Umweltaspekt betrifft, haben wir uns viel Gedanken über die Gestaltung unserer Außenanlagen gemacht – gerade was Flächenversiegelung und Grünanlagen angeht. Auf unserem Betriebsgelände gibt es Blühwiesen, heimatliche Sträucher und Bäume, Insektenhotels und Steinhaufen in der „Mitarbeiter Oase“, welche stark von Eidechsen frequentiert werden. Auf unserem Zukunftsplan steht die Umstellung unseres Fuhrparks auf alternative Antriebe – wo es möglich ist, denn im Schwerlastbereich gibt es hier vom Markt noch keine interessanten Angebote. Wir denken auch über eine effizientere Gebäudedämmung nach. Doch gleichzeitig muss auch alles finanzierbar für uns als Verein sein. Als gemeinnütziger Verein dürfen wir nicht auf Gewinnstreben arbeiten, da wir sonst Gefahr laufen, den Titel der Gemeinnützigkeit zu verlieren. Doch welcher Verein wenn nicht wir ist gemeinnützig?

 

Was Volker Lang mit APLAWIA verbindet

 

Sandra Pfannes:
Kannst Du mir spontan 5 Eigenschaftswörter nennen, die Du persönlich und emotional in direkten Zusammenhang mit Aplawia bringst?

Volker Lang:
sozial denken, sozial handeln, verständnisvoll, arbeiten, nachhaltig denken.

Sandra Pfannes:
Und die sind mit dir stark persönlich verknüpft?

Volker Lang:
Absolut. Wenn man eine Sache 28 Jahre macht, dann lebt man sie auch in gewisser Weise.

 

Wünsche für die Zukunft

 

Sandra Pfannes:
Was wünscht Du dir für Aplawia und wo siehst Du Verbesserungsbedarf?

Volker Lang:
Auf jeden Fall, dass Aplawia e.V. weiterhin auf dem Sozialmarkt bestehen bleibt. Ich wünsche mir für Aplawia immer wieder neue Ideen und dass unser neuer und zweiter Geschäftsführer Herr Därr im Sinne des Aplawia e.V. weiterhin die Geschichte auf dem Gleis hält, auf dem wir seit vielen Jahren fahren. Ich wünsche mir, dass Sandra Pfannes, die mich jetzt gerade interviewt, Herrn Därr eine adäquate Hilfe ist. Dann wünsche ich mir, dass die gesamte Sozialarbeit und Nachhaltigkeit auch entsprechend von staatlicher Seite gewürdigt wird und ihren Anklang weiterhin findet. Das war sehr viel Arbeit über die letzten Jahre und ich glaube, wir haben mittlerweile unsere Position, in der man auch gesehen wird. Da steckt eine Menge Energie drin und manchmal wird man dann auch energielos. Ich stecke da gerade auch mittendrin und bin froh über jede Unterstützung, die mir hier zuteil wird und meiner persönlichen Entlastung dient.

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Harald Wirkner im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Harald Wirkner im Interview

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. 

Diese Mal haben wir Harald Wirkner im Interview.

 

Das ist Harald Wirkner

Harald ist seit 1997 unser Freelancer im Bereich Antik- und Designmöbel. Außerdem verbindet ihn eine Freundschaft mit unserem Geschäftsführer Volker Lang. Seine Fachexpertisen ermöglichen es uns erst, Informationen über Stilepochen, Verarbeitung und Holzveredelungen an unsere Kunden weiterzugeben. Nicht selten heben wir dabei unerkannte Schätze, die sich als echte Designerstücke entpuppen. Diese bieten wir in unserem eBay Onlineshop Old Beauty an, der inzwischen von Sandrina Nothnick geführt wird. Aber wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

 

Was Harald Wirkner mit APLAWIA verbindet

Andi:

Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen?

Harald:

Dadurch, dass ich einen eigenen Antik-Handel hatte und regelmäßig Teile aus dem damaligen Außenlager kaufte. So kam ich mit Volker Lang bereits 1997 in Kontakt. Wir haben uns ausgetauscht, auch über Privates, und daraus ist eine Freundschaft entstanden. Irgendwann kam die Frage, ob ich auch Möbel für den eBay-Shop bewerten könnte, da ich diese zeitlich zuordnen und auch Originale von Nachbauten unterscheiden kann. So wurde ich ein freier Mitarbeiter – ein Freelancer sozusagen – und habe dann auch Möbel fachkundig eingeordnet, damit man diese bei eBay Aplawia einstellen und verkaufen kann. Diese Zusammenarbeit hat sich über viele Jahre hinweg entwickelt. Teilweise habe ich auch Möbel restauriert, da ich mit der Restauration von Antiquitäten zu einem Drittel mein Geld verdiente.
Und dann kam noch hinzu, dass Volker Lang und mich der christliche Glaube verbindet. Ich selbst bin Gründer und Leiter des gemeinnützigen christlichen Vereins Bauhaus e.V. Kitzingen, der sich wie Aplawia bereits seit 11 Jahren um Menschen in Notlagen kümmert und der auch einen Bereich für betreutes Wohnen anbietet. Da haben sich in der Vergangenheit schon Dinge überschnitten und das verbindet uns auch ein Stück.

 

 

Thema Nachhaltigkeit

Andi:
Wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit und wie kannst du bei APLAWIA dazu beitragen?

Harald:
Nachhaltigkeit besteht für mich darin, Antiquitäten und alte Möbel zu retten, die ja meistens in der Müllverbrennung landen. Ich sehe auch oft im Sperrmüll Schätze liegen und habe schon häufiger angehalten und diese mitgenommen. Was andere für „Müll“ erklären, sind manchmal richtige Schätze und Design Klassiker, wenn man Ahnung von der Materie hat. Antiquitäten aus guter Handarbeit sind einfach zu schade, als dass man sie wegschmeißt. Der Zeitgeist ist so kurzlebig. Nach 4-5 Jahren ist das, was du heute kaufst, schon wieder “out”. “Komm, wir holen das Nächste“. Deswegen sind auch Möbel auf “Shabby Chic” gemacht worden, auch von APLAWIA, so dass man diese auf so einen Landhausstil umgewandelt hat.

Damit rettet man etwas in die nächste Generation herüber. Denn wer für etwas bezahlt hat, achtet auch darauf, und wer nur geerbt und nie gezahlt hat, dem ist das ziemlich egal.

 

Wo Sieht Harald Wirkner noch Verbesserungsbedarf?

Andi:
Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern?
Harald:
Über die vielen Jahre, in denen ich hier war, habe ich so manch einen an die Seite gestellt bekommen, dem ich die Augen öffnen sollte, für Merkmale wie zum Beispiel: “Was ist hochwertige Antiquität? Was sind die verschiedenen Stilepochen?“ Und auch was Vintage Sachen aus den 50er, 60ern sind, die heutzutage teilweise teurer gehandelt werden als echte Antiquitäten. Ich habe immer wieder Zeit investiert, auf die Holzarten hingewiesen, was was ist; aber leider ist es durch den hohen Personaldurchlauf bei APLAWIA so, dass Leute immer wieder nach ein, zwei Jahren weg sind. Man fängt immer wieder neu an, was ermüdend ist und dazu führt, dass man sich irgendwie auch nicht mehr soweit investiert. Mehr Beständigkeit wäre also gut.
Ich wünsche Aplawia jemanden, der Augen für die Dinge hat, so dass sie nicht im Müll landen, sondern als etwas erkannt werden, worauf Kunden warten, um es zu ergattern.

 

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Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Christian Müller (Online-Team) im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Christian Müller (Online-Team) im Interview

Christian Müller in der APLAWIA Lounge
In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. 

Dieses Mal haben wir Christian Müller (44) im Interview.

 

Das ist Christian Müller

Christian Müller ist Teil des Online-Teams bei APLAWIA und in der Hauptsache für den eBay-Shop, Fotografie und Produkt-Recherche tätig.
Wann immer Antikes, Besonderheiten, hochwertige Technik oder Kuriositäten bei APLAWIA auftauchen, ist er die erste Anlaufstelle.
Daneben arbeitet Christian Müller sehr gerne kreativ, überrascht mit ausgefeilten Marketingideen oder liefert Material für Aktionen, Social-Media oder Website.
Sein charmanter Umgang mit Mitarbeitern und Kleinoden sucht seinesgleichen.

 

APLAWIA und Christian Müller: eine perfekte Liaison

Bernd: 
Man kann sich APLAWIA ohne dich kaum vorstellen, seit wann bist du Teil des Teams? 

Christian: 
Ich bin seit 2017 hier.
Die Grundidee des Vereins, Langzeitarbeitslose durch Vermittlung von Arbeitserfahrung und Berufspraxis bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt zu unterstützen, begünstigt natürlich eine hohe Fluktuation. Von daher kommt mir diese Zeit sogar etwas länger vor.
 

Bernd: 
Wie bist du damals zu APLAWIA gekommen? 

Christian:
Ich war ursprünglich gelernter Industriekaufmann, konnte aber nach meiner Ausbildung zunächst keinen Arbeitgeber finden und verdingte mich als Popcornbäcker und Reinigungskraft bei einem regionalen Großkino.
Aus gesundheitlichen Gründen musste ich das Aufgeben und bin so über zehn Jahre bei einer Vielzahl von Branchen und Arbeitgebern in der Gebäude- und Industriereinigung gewesen.
Irgendwann packte mich aufgrund mangelnder Personalwertschätzung in der Reinigungsbranche der Ehrgeiz und ich nahm mir vor, mehr aus meiner Ausbildung zu machen.
Das J
obcenter kam mir mit passenden Fortbildungen entgegen. Ich hatte den Plan gefasst, Praktika zu machen, bis eine Firma meine Qualitäten wertschätzen würde.
Ich machte ein Praktikum bei APLAWIA und unterstützte das Team “Soziales”. Man gab mir die Chance, die Kundenumfrage und deren Auswertung zu überarbeiten.
Das kam so gut an, dass man mir tatsächlich ein Jobangebot machte.
Ich hatte gleich beim ersten Praktikum eine Firma gefunden, die meine Arbeit wertschätzte: APLAWIA!

Bernd:
Du warst schon in einigen Bereichen bei APLAWIA tätig…

Christian:
Das stimmt.
Nach meinem Praktikum war ich teilzeitig im Büro tätig, teilweise unterstützte ich das Kassen-Team. Nach einer gewissen Zeit wurde ich sogar vertretungsweise zur Kaufhaus-Team-Leitung. Irgendwann wurde das Ganze etwas zu viel und ich wurde auf eigenen Wunsch der erste Mitarbeiter im Kaufhausbereich auf Teilzeitbasis.
2019 standen dann bei APLAWIA einige Umstrukturierungsmaßnahmen an.

Das macht Christian Müller heute bei APLAWIA

Bernd:
Diese Umstrukturierungsmaßnahmen waren dann der Startschuss zu den Tätigkeiten, die du heute machst.
Wie ist es dazu gekommen und wie sieht dein Tätigkeitsfeld heute aus?

Christian:
Das war 2019 und im Zuge der Umstrukturierung bekam ich eine Art Spezialaufgabe: unseren eBay-Shop.
Dieser war einige Zeit vernachlässigt worden und die frühere eBay-Abteilung wurde aus Kostengründen nahezu eingestellt. Doch der eBay-Account war noch da und der Shop hatte sich eine gute Reputation erarbeitet.
Von der Geschäftsleitung wurde mir weitgehend freie Hand gelassen und so konnte ich einen großen Beitrag dazu leisten, die eBay-Abteilung neu aufzubauen:

  • neue Büroflächen
  • Einrichtung professionell ausgestatteter Produkt-Fotografie-Ecken
  • neue Lagerflächen für Kleinteile
  • Platz im Lager für größere Teile
  • Inzwischen ist aus der eBay-Abteilung das Online-Team entstanden und auch die Aufgaben sind längst nicht mehr auf das Thema eBay beschränkt. Wir haben einen Online-Shop, der vor allem als aktuelles Schaufenster für unsere Kunden dient, wir arbeiten Verkaufs-Aktionen aus, bespielen unsere Social-Media-Kanäle, machen Job-Recruiting und kümmern uns sowohl technisch als auch inhaltlich um unsere Website.

Dadurch hat sich auch mein Tätigkeitsfeld stark erweitert. Ich kümmere mich weiterhin um eBay, mache aber auch Werbung, erstelle Marketing-Konzepte und führe Produkt-Recherchen durch.

 

Motivation ist alles!

Bernd:
Was motiviert dich bei deiner Arbeit bei APLAWIA besonders?

Christian:
Besonders motivieren mich der Umgang mit den Preziosen, die ich hier tagtäglich zu sehen bekomme, meine Arbeit im Online-Team, die gelebte Nachhaltigkeit bei APLAWIA und unsere zufriedenen Kunden.

Klar ist es manchmal schwierig, gut gelaunt und motiviert zu bleiben, wenn Dinge nicht so laufen, wie man sich das vorstellt:

  • Ungünstig verlaufende Recherchen, die sich aufwendiger gestalten, als gedacht und nicht das Ergebnis liefern, das man sich gewünscht hatte. Zum Beispiel, wenn sich der Markt für bestimmte Produkte ungünstig verschoben hat.
  • Hochwertige Produkte, die eigentlich einen hohen Marktwert hätten, die Funktions- oder VDE-Prüfung aber nicht bestehen.
  • Schwierig handhabbare Produkte, die einen hohen Lager- und Versandaufwand bedeuten und trotz ihrer Wertigkeit nur schwer an den Kunden zu bringen sind.

All diese Mühen sind aber gerechtfertigt und verschmerzbar, wenn ich den nachhaltigen Erfolg unseres eBay-Shops betrachte:

  • Einmalige Besonderheiten, Antiquitäten und Designerstücke können wir zu fairen Preisen überregional anbieten und unseren Kunden damit eine Freude machen.
  • Die generelle Kundenzufriedenheit im hohen neunzigprozentigen Bereich, insbesondere aber vor allem einzelne Nachrichten zufriedener Kunden.
  • Die Gewissheit, APLAWIA insgesamt mit eBay eine finanzielle Stütze sein zu können.

Außerdem motiviert mich der Wille, insgesamt die Qualität und Effizienz meiner Arbeit und der Arbeit im Online-Team verbessern zu können.
Und ich liebe es, mich an neuen Dingen zu versuchen. Seit kurzem arbeiten wir beim Job-Recruiting sehr erfolgreich mit Chat-Bots, die den Bewerbungsprozess sowohl für uns, als auch für den Bewerber vereinfachen.
Mein Kollege hat da bereits einiges auf die Beine gestellt und auch ich war in diesen Prozess involviert.
Die Leser dürfen gespannt sein, was ich mir diesbezüglich erarbeitet habe und in unsere neugestaltete Website einbauen möchte.

Nachhaltigkeit liegt Christian Müller besonders am Herzen

Bernd:
Wie wichtig ist dir das Thema Nachhaltigkeit und wie kannst du mit deiner Tätigkeit bei APLAWIA dazu beitragen?

Christian:
Das Thema Nachhaltigkeit ist eines, das mir ganz persönlich unter den Nägeln brennt:

  • Ich lebe vegan.
  • Seit 2018 bin ich E-Fahrzeug-Fahrer.
  • Privat engagiere ich mich als Aktivist in den Bereichen Umwelt, Antifaschismus und Legalisierung.

Jedes Jahr verliert unsere Erde ein großes Stück ihrer grünen Pflanzendecke, also sozusagen ihrer “Haut”; von der; mit der wir aber leben sollten.
Gerade jüngeren Generationen wird immer klarer, dass wir das Leben auf unserem Planeten zunehmend gefährden und auf eine globale Krise unüberschaubaren Ausmaßes zusteuern.

Der APLAWIA e.V. ist in seiner Gesamtheit ein Vorzeigebetrieb in Sachen Nachhaltigkeit:

  • Fachgerechte Entsorgungen
  • Ökologische Reinigung
  • die Verwertung all der Dinge, die zu schade zum Wegwerfen sind, im Kaufhaus

Und das sind ja nur Beispiele aus dem Bereich Umwelt und Wirtschaftlichkeit, den sozialen Aspekt, Menschen wieder in Arbeit zu bringen, darf man da nicht vergessen.

Dabei ruhen wir uns aber nicht auf unseren Lorbeeren aus. Wir verfeinern und forcieren unsere Nachhaltigkeit mit jedem Schritt: Qualitätsmanagement und Ökozertifizierung haben wir uns auferlegt, um dies für uns zu einer Verpflichtung zu machen und voranzutreiben, und daher ist für uns die ökologische und nachhaltige Variante bei Entscheidungen auch stets die näherliegende. Unsere Projekte, Aktionen und Betriebsprozesse spiegeln das auf allen Ebenen wider.
Folgerichtig hat APLAWIA auch den
Gründungs- und Aufnahmeprozess des Re-Use-Dachverbandes für Gebrauchtwarenhäuser in Deutschland bestanden.

Auf meinen eigenen Arbeitsbereich bezogen, möchte ich aber noch einen weiteren Punkt ins Spiel bringen:
Es tauchen hier immer wieder einzigartige Artefakte auf, die durch meine Mithilfe der Gesellschaft erhalten bleiben können. Auch das ist Nachhaltigkeit.

 

Gedanken, Ideen & Visionen

Bernd:
Was könnte APLAWIA deiner Meinung nach noch verbessern?
Wohin könnte die Entwicklung gehen?

Christian:
Eigentlich ist die Aplawia im wirtschaftlichen Sinne reif, eine Verankerung durch „Zellteilung“ durchzumachen und vielleicht sind bisherige Scherze unter uns Kollegen über etwaige zu eröffnende Filialen in anderen Städten vielleicht irgendwann kein Scherz mehr?

Verbesserungen und Visionen fallen mir als kreativem Mitarbeiter immer wieder ein, oft mehr, als spontan umsetzbar sind:

  • Ausschöpfung des Photovoltaik-Potentials im Parkplatz- und Eingangsbereich
  • eine völlig elektrifizierte Fahrzeugflotte
  • Nutzung des Potenzials als großes Kaufhaus, die Kunden-Interaktion zu verbessern:
    Verbindung von Einkauf, Unterhaltung, sozialer Geselligkeit … hier sind viele Dinge möglich, die man mit Hilfe von Vor-Ort-Aktionen und Einbindung von Social-Media erreichen könnte.

An der Umsetzung und Realisation dieser Ideen und an unserer stetig verbesserten Nachhaltigkeit arbeiten wir natürlich jetzt schon und sind voller Vorfreude darauf, wenn die nächsten Meilensteine mit unseren Kunden und Partnern erreicht und gefeiert werden können.

Bernd:
Vielen Dank für das Gespräch!

 

Mehr von uns

Du möchtest wissen, was wir bei Aplawia e.V. sonst noch alles machen? Dann sieh dich doch auf unserer Website um, dort findest du alle Infos zu uns, was wir tun und wofür wir stehen:

https://aplawia.de/wir-ueber-uns/

Oder folge uns auf Facebook, um dich über unsere Rabattaktionen auf dem Laufenden zu halten: https://www.facebook.com/Aplawia

Auf der Suche nach Schnäppchen und Schätzen aus jedem Bereich? Dann sieh dir unseren Shop auf eBay an:

https://www.ebay.de/str/aplawia

Oder bist du an echten Mid-century- & Vintage-Möbeln interessiert? Dann schau doch bei unserem anderen eBay-Shop vorbei:

https://www.ebay.de/str/beautyofthepast

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Wolfgang Haupt (VDE-Tester) im Interview

Freitags-Blog: APLAWIA ganz persönlich – Wolfgang Haupt (VDE-Tester) im Interview

Wolfgang Haupt beim VDE-Test

In unserer Reihe APLAWIA-Freitags-Blog plaudern wir aus dem Nähkästchen und gewähren Euch exklusive Einblicke hinter die Kulissen unseres Vereins. Wir widmen uns dem Thema Nachhaltigkeit und beschäftigen uns mit Themen und Menschen unserer Region. 

Dieses Mal haben wir Wolfgang Haupt (82) im Interview.

 

Das ist Wolfgang Haupt 

Geht es um das Thema Technik, ist Wolfgang Haupt der Mann der Stunde.
Als externer Dienstleister kommt er regelmäßig mittwochs zu uns, um sowohl in seinem kleinen Kämmerchen im Büro des Online-Teams, als auch im gesamten Kaufhaus und Lager VDE-Tests durchzuführen und Geräte auf ihre Funktion zu überprüfen.
Mit Herrn Haupt kann man tolle Fachgespräche führen, bei denen seine jahrzehntelange Erfahrung und sein Humor zum Tragen kommen. 

Wolfgang Haupt ist Radio- und Fernseh-Meister und hatte lange Zeit in Kitzingen einen eigenen Elektroladen, der insbesondere auf Unterhaltungselektronik spezialisiert war. Einer der frühen Trends, die Thema im Laden waren, ist der CB-Funk. Inzwischen ist Herr Haupt in Rente.

Das Interview wurde am 23.08.2023 von Bernd Marquard (Redakteur im Online-Team) geführt.

 

So kam er zu APLAWIA 

Bernd: 
Obwohl du kein fester Mitarbeiter beim APLAWIA e.V. bist, gehörst du hier quasi zum Inventar.
Wie bist du zu APLAWIA gekommen? 

Wolfgang: 
Dass ich zu APLAWIA gekommen bin, war reiner Zufall. Ich bin als Kunde hier gewesen und hatte mich eigentlich für einen Plattenspieler interessiert. Im Gespräch mit einem Mitarbeiter des Verkaufsteams kamen wir darauf, dass ich von Technik was verstehe.
Auf die Frage, ob ich Interesse hätte, bei APLAWIA mitzuhelfen, musste ich nicht lange nachdenken und habe sofort zugesagt.
Einfach weil mich das Thema Technik so unheimlich interessiert.

 

Der VDE-Test 

Bernd: 
Was sind deine Aufgaben und kannst du unseren Lesern erklären, was ein VDE-Test ist? 

Wolfgang: 
Als Radio- und Fernsehmeister und aufgrund meiner langen Erfahrung bringe ich viele Eigenschaften mit, die ich hier einbringen kann.
Ich kenne mich nicht nur mit der Handhabung neuer Geräte aus, sondern weiß auch mit alter Technik umzugehen, weil ich alle diese Zeiten im Leben durchlaufen habe.
Ich kenne typische Fehler, Stärken und Funktionen. 

Wir bekommen die Geräte rein und geben sie nicht einfach an den Endverbraucher weiter. Der Kunde soll ja die Sicherheit haben, dass von Geräten keine Gefahr ausgeht und wissen, dass die Funktionen in Ordnung sind.

Beim VDE-Test arbeite ich mit einem sehr hochwertigen Messinstrument, um die Werte zu überprüfen. Alles wird niedergeschrieben, dokumentiert und abgeheftet. 
Ist alles in Ordnung, bekommen die Geräte eine VDE-Prüfplakette. * 

 

Thema Nachhaltigkeit 

Bernd: 
Gerade deine Arbeit leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit. 
Wie siehst du das Thema? 

Wolfgang: 
Nachhaltigkeit ist mir besonders wichtig! 
Manchmal sieht man leider von außen betrachtet nicht so genau, was APLAWIA alles anbietet. 
APLAWIA sollte nie versäumen, den Kunden klarzumachen, was es bedeutet, hier einzukaufen. Die Geräte werden nicht gleich aus dem Kreislauf entfernt, was der Gesellschaft einen immensen Vorteil bringt: 

  • der Aufwand für das Recyclen entfällt für viele weitere Jahre 
  • die Ressourcen für das Herstellen neuer Waren werden geschont 
  • kein neues Plastik, keine Gefahr von Kinderarbeit, kein Produzieren neuer Gifte 
    oder alle möglichen anderen Nachteile, die beim Herstellen neuer Geräte auftreten können

Ein Aufruf 

Bernd: 
Möchtest du unseren Lesern noch etwas mitteilen? 

Wolfgang: 
Ja, mein Aufruf wäre, nachzudenken. 
Sich bei jedem Einkauf zu fragen, muss ich die Ware unbedingt neu kaufen, oder bekomme ich sie preisgünstig, umweltschonend auch gebraucht zum Beispiel bei APLAWIA und kann sie so dem Kreislauf erneut hinzufügen. 
Ich sehe hier eigentlich nur Vorteile, für die Sicherheit, die Umwelt und den Geldbeutel. 

Bernd: 
Vielen Dank für das Interview 
 

* Alle Geräte durchlaufen einen Funktionstest, der je nach Warenwert und Test-Möglichkeit durchgeführt wird. Nicht alle Geräte bekommen einen VDE-Test. 
Kunden haben bei technischen Geräten prinzipiell zwei Wochen Zeit, die Ware umzutauschen. 

Mehr von uns

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https://aplawia.de/wir-ueber-uns/

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